Richezabroschüre

Königin aus der Nachbarschaft

Meckenheimer Stadtmuseum veröffentlicht Heft über Richeza von Polen

Meckenheim. Sie lebte auf der Tomburg, heiratete einen Adligen aus der Piastendynastie und wurde Königin Polens: Richeza, lange von der Geschichtsschreibung vergessen, gilt heute als Symbol der deutsch-polnischen Freundschaft. Dieter Ohm, der Vorsitzende des Vereins Stadtmuseum und Kulturforum Meckenheim, hat die Fakten zusammengetragen und dieser historischen Figur aus dem 11. Jahrhundert eine Publikation gewidmet.

Es gibt keine zeitgenössischen Porträts, Richezas Geburtsdatum ist nicht bekannt, der Tag der Hochzeit ebensowenig. Bei der Heirat mit dem Herzogsohn und späteren König Mieszko II.  soll sie 18 Jahre alt gewesen sein. Ihre Mutter Mathilde war eine Tochter des deutschen Kaisers Otto II. und somit aus höchstem Adel, ihr Vater Ezzo Pfalzgraf von Lothringen; das Ehepaar hatte seinen Wohnsitz in der Tomburg. Richeza, die älteste Tochter, wurde schon als Kind ihrem späteren Ehemann versprochen, eine zeittypische politische Hochzeit mit dem Ziel, Bündnisse zu stärken und Konflikte zu befrieden. Die Braut reiste weit nach Osten und begann ein neues Leben, dessen Herausforderungen sie offenbar willig annahm. 1026, nachdem König Boleslaw I. gestorben war, bestiegen Mieszko und Richeza den Königsthron. 

Ob die Ehe glücklich war oder nicht, darüber gibt es keine Zeugnisse. Mieszko ließ seine Frau oft allein, sie widmete sich der Erziehung des Sohnes Kasimir und ihrer Töchter Richeza und Gertrud. 1034 starb Mieszko, Richeza übernahm die Regentschaft für ihren Sohn. Als Unruhen ausbrachen, verließen Mutter und Sohn Polen. Die Witwe lebte zeitweise bei ihrem Bruder, dem Erzbischof Hermann II. von Köln, hielt sich auch immer wieder auf der Tomburg auf und besuchte ihre Besitztümer in Meckenheim. Ihr Sohn kehrte später nach Polen zurück und wurde dort als Herzog Kasimir I. zum „Erneuerer Polens“. Ihre beiden Töchter heirateten standesgemäß – die eine den König von Ungarn, die andere den Großfürsten von Kiew.

Die königliche Witwe stiftete der Abtei Brauweiler eine neue Klosterkirche und Besitztümer unter anderem in Gelsdorf, Altendorf, Wormersdorf und Meckenheim. Sie wollte in der Klosterkirche beerdigt werden, tatsächlich ist ihr Grab aber heute im Kölner Dom. 

Das Heft „Richeza, Königin von Polen – Eine rheinische Pfalzgrafentochter mit Verbindungen zu Meckenheim und Rheinbach“ ist gegen eine Schutzgebühr von 5 Euro im Stadtmuseum im Herrenhaus der Burg Altendorf, im Buchladen am Neuen Markt sowie beim Autor persönlich erhältlich. Kontakt: Telefon:02225-910777, Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Bildtext:

Die Darstellung Richezas auf dem Titel des Heftes stammt aus dem 19. Jahrhundert. Zeitgenössische Porträts sind nicht bekannt. (Foto: Meckenheimer Stadtmuseum und Kulturforum) 

Richeza- Inhaltsangabe

Unser neues Buch "Alte und neue Heimat" wurde am 15.01.2019 vorgestellt.

Buch5aIn diesem Buch spannt sich der Bogen der gesellschaftlichen, kulturellen, wirtschaftlichen und kirchlichen Entwicklung vom Kriegsende bis zum Jahr 2018. Die „alten“ Meckenheimer bemühten sich zuerst, die gewaltigen Kriegsschäden zu beseitigen und die kleine Stadt wieder lebensfähig zu machen. Mit der Gründung der Bundesrepublik und dem wirtschaftlichen Aufschwung sahen sie einer enormen Zuwanderung entgegen und ergriffen zusammen mit Merl kraftvoll die Initiative zur Schaffung einer neuen Stadt.

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Unser Buch "Wechselhafte Zeiten - Meckenheim von 1871 bis 1945" ist im vorletzten Jahr erschienen.

Buch4aZu Beginn werden die Gründerjahre, vielfach auch als die glücklichen Jahre bezeichnet, geschildert. Es war die Zeit als Meckenheim aufblühte, an die Eisenbahn angeschlossen wurde, elektrisches Licht, Telegrafie und Telefon bekam. Es folgte der Erste Weltkrieg mit seinen vielen Opfern und der Notzeit, die bis zum Ende der 20er Jahre dauerte, mit Hunger, Armut und Inflation und der Besetzung durch englische und französische Truppen.

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Und hier stellen wir Ihnen noch einmal unsere anderen Bücher vor:

Buch3aIn diesem Buch spannt sich der Bogen der Meckenheimer Geschichte von dem 30jährigen Krieg mit der Erhebung zur Stadt durch den Kölner Kurfürsten, aber auch Plünderungen und Brandschatzungen, bis hin zur Kaiserproklamation im Januar 1871 in Versailles. Es schließt damit an „Die Ur-Meckenheimer“ an – dem zweiten Buch des Meckenheimer Stadtmuseums – welches die Zeitspanne von der ersten Besiedlung bis zur Verleihung der Stadtrechte behandelt.

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Buch2aIn dem Buch wird geschildert, warum die Menschen in der Frühzeit hier siedelten. Wasser, Wald mit Tieren und Holz zum Hausbau, fruchtbare Böden für Weiden und Ackerbau und kaum feindliche Nachbarn – das waren ideale Gegebenheiten. Später kamen die Römer und Franken, deren Siedlungen in diesem Gebiet durch viele Ausgrabungen nachgewiesen werden konnten. 853 dann die erste urkundliche Erwähnung, als der Priester Herigard seinen Besitz in Meckedenheim dem Cassius Stift überschrieb.

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Buch1aDas Buch beginnt mit der fast vollständigen Zerstörung der Stadt in den letzten Monaten des Krieges, gefolgt vom anschließenden Wiederaufbau. Geschildert werden dann die Überlegungen zum Aufbau einer „Neuen Stadt“ und ihrer Verschmelzung mit den alten Ortskernen von Meckenheim und Merl sowie der späteren Erweiterung um Altendorf, Lüftelberg und Ersdorf durch die kommunale Neuordnung.

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Hexenbroschüre Titel 20240517 0001

 Religiöser Wahn, Neid und Habgier
„Hexenverfolgung in Kurköln“

Wie konnte es dazu kommen?  

Meckenheim. Aus heutiger Sicht scheinen uns die Hexenverfolgungen, dieses grausame Kapitel der Geschichte, völlig unverständlich. Wie konnte es dazu kommen? Und warum waren sie im Kurfürstentum Köln und hier in der Gegend um Meckenheim, Rheinbach und Flerzheim besonders schlimm? Welches Rechtsverständnis bildete die Grundlage? Antworten gibt das Heft „Hexenjagd in Kurköln“, herausgegeben vom Meckenheimer Stadtmuseum und Kulturforum und geschrieben von dessen Vorsitzenden Dieter Ohm. Mit vielen Quellenangaben erläutert der Autor ein Phänomen, das zahllose Menschen das Leben kostete. Einmal unter Verdacht, hatten sie so gut wie keine Chance. 

Der Höhepunkt der Hexenjagd war keineswegs im Mittelalter, sondern in der Neuzeit Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts. Allein im Jahr 1636 wurden in den oben genannten Orten 120 bis 125 Menschen verbrannt. In Meckenheim sollen innerhalb von zwei Monaten 70 Menschen – Frauen wie Männer – ihr Leben auf dem Scheiterhaufen verloren haben. 

Mehrere ungünstige Umstände ebneten dem Hexenwahn den Weg und förderten die Suche nach Sündenböcken. Aberglaube und religiöser Eifer waren weit verbreitet, der Dreißigjährige Krieg verwüstete Europa, die sogenannte kleine Eiszeit mit kalten verregneten Sommern und harten Wintern verursachte Missernten, Hunger und Krankheit suchten die Bevölkerung heim. Dass die Hexenverfolgung im „Amt Rheinbach“ exzessiv betrieben wurde, ist aber auch fanatischen Einzelpersonen geschuldet, allen voran dem Amtmann Heinrich Degenhardt von Schall zu Bell aus Lüftelberg sowie den Hexenkommissaren Dr. Buirmann und Dr. Moeden. 

Habgier kam als Motiv hinzu, denn der Besitz der Beschuldigten wurde teilweise noch vor deren – mit grausamer Folter erzwungenen – Geständnissen eingezogen. Als weitere Faktoren sieht Ohm Machtgier, Missgunst, Frauenhass, aber auch Angst, selbst in die Mühlen der Verfolgung zu geraten. Er würdigt jedoch auch die Gegner der Hexenverfolgungen – den Jesuiten Friedrich Spee von Langenfeld, aber auch örtliche Schöffen, die den Hexenkommissaren widersprachen, sowie den Meckenheimer Pfarrer Hubertus Fabritius (1608 – 1652), der von der Kanzel gegen die Hexenprozesse predigte und damit sein Leben riskiert. 

Das Heft „Hexenwahn in Kurköln – Die Hexenverfolgungen in Rheinbach und Meckenheim während der Herrschaft von Kurfürst Ferdinand von Wittelsbach“ ist gegen eine Schutzgebühr von 5 Euro im Stadtmuseum im Herrenhaus der Burg Altendorf  im Buchladen am Neuen Markt, im Stadtarchiv Rheinbach sowie beim Autor persönlich erhältlich. Kontakt: Telefon:02225-910777, Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Bildtext:

Dieter Ohm, Verfasser der „Hexenjagd in Köln“, hat nach seiner Pensionierung ein Geschichtsstudium begonnen. Er schreibt gerade an seiner Masterarbeit. Foto: privat

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